Otrbrandmeister Broermann u. Samtgemeinde Bürgermeister Geers 1977
Otrbrandmeister Broermann u. Samtgemeinde Bürgermeister Geers 1977

In der Pfarrchronik existieren Rechnungen, in denen erstmals 1746 über eine Reparatur an der neuen Feuerwehrspritze berichtet wird: „Heinrich Caermann hat 13 Tage und Wilhem Buch hat 12 Tage an der Feuerwehrspritze gearbeitet. Gehrt. Henr. Stoll hat ein neues Rad an der Feuerwehrspritze angebracht.“ Aufgrund dieser Rechnung feierte die Feuerwehr Schwagstorf vom 06.08 – 07.08.1983 ihr 250 jähriges Bestehen.

In den Kirchspielrechnungen wird immer wieder über Reparaturen an der Feuerspritze berichtet. Leider gibt es keine Unterlagen über Mitglieder und Einsätze der Feuerwehr.

 

Im Jahr 1924 bekam die Feuerwehr Schwagstorf eine neue Handfeuerspritze. In den Fürstenau-Nachrichten wurde am 04. Juli 1924 geschrieben: Gestern hat unsere Gemeinde ihre neue Feuerspritze erhalten. Wie wohl noch in Erinnerung sein wird, wurden im vorherigen Jahr von unserer Feuerspritze die Kupfer- und Messingamaturen gestohlen, wodurch die Spritze gänzlich untauglich wurde. Es ist eine große Beruhigung für unsere Gemeinde, endlich wieder im Besitz einer Feuerspritze zu sein. Die Spritze ist ein ganz neues Modell auf dem Gebiet der Handfeuerspritze und war aufgestellt auf der landwirtschaftlichen Ausstellung in Hamburg, von wo sie von unserer Gemeinde gekauft wurde.

 

Gezogen wurden die Handdruckspritzen von einem Pferdegespann. Später wurden die Geräte der Feuerwehr auf einem Anhänger aufgebaut. Dieser Anhänger wurde bei Einsätzen von Fahrzeugen der Bäckerei Büscher oder der Molkerei Hummert gezogen. Nach dem 2. Weltkrieg bekam die Feuerwehr Schwagstorf ihr erstes Fahrzeug, einen Ford BB. Der 3-sitzige Ford hatte Vollgummireifen und war grau lackiert. 1956 wurde das erste Löschgruppenfahrzeug gekauft, ein Opel Blitz. Ersetzt wurde dies 1977 durch einen Mercedes Benz. 1995 bekam die Feuerwehr Vechtel dieses Fahrzeug. Schwagstorf erhielt dafür ein Löschgruppenfahrzeug mit einem eingebauten 600 Liter Wassertank, ein LF 8/6. Dies Fahrzeug, ein Mercedes 814, ist auch heute noch im Besitz der Feuerwehr Schwagstorf.

 

Gerätehaus 1977
Gerätehaus 1977

Die Heimat der Feuerwehr war wohl immer an der Voltlager Straße. Am ehemaligen Teich „Antepohl“ in der Wiese von H. Niemeyer befand sich eine Holzhütte , in der die Gerätschaft der Feuerwehr untergebracht war.

 

1950 kauft die Gemeinde Schwagstorf ein Grundstück von der Familie Böckmann und baute ein Mehrzweckhaus. Im Erdgeschoss bekam die Feuerwehr einen Geräteraum, die Oberwohnung wurde vermietet. Außerdem wurde im Erdgeschoß die Wasserversorgung von Schwagstorf aufgebaut.

 

Die Dienstversammlungen wurden weiterhin in einem Gastraum bei damiligen Ortsbrandmeister Carl Broermann abgehalten. Als die Wasserversorgung vom Wasserverschaffungsverband Bersenbrück übernommen wurde und die Wohnung nicht mehr vermietet wurde, baute die Feuerwehr 1977 das Haus in Eigenleistung um. Man hatte jetzt ein eigenes Gerätehaus. Es war aber alles sehr beengt, und man hatte keine Ausbaumöglichkeiten. 1990 stellte die Feuerwehr den Antrag auf einen Neubau eines Gerätehauses. Der Samtgemeinderat stimmte dem zu und kaufte ein Grundstück von Bauer Kemme-Möller an der Bippenerstr. Aus finanziellen Gründen konnte aber erst 1998 mit dem Neubau begonnen werden. Am 27.07.1998 wurde das Richtfest gefeiert. Mit der Fertigstellung des Gebäudes erfolgte im August 1999.

 

Grundsteinlegung Feuerwehrhaus 1999
Grundsteinlegung Feuerwehrhaus 1999
Feuerwehrhaus im Jahr 2012
Feuerwehrhaus im Jahr 2012

 

Als erster uns bekannter Ortsbrandmeister fungierte bis zu seinem Tod 1945 der Schmiedemeister Bernhard Stolle Sein Nachfolger wurde der Molkereibesitzer Karl Hummert. Karl Hummert hatte gute Beziehungen zur Feuerwehr Emsdetten und konnte nach dem Kreig so manches Gerät aus Emsdetten besorgen. 1948 wurde der Kaufmann Carl Broermann Ortbrandmeister. Er leitete 30 Jahre lang die Feuerwehr und wurde 1978 von dem Gastwirt Gottfried Evers abgelöst. 1988 wurde dann Bernhard Stolle (ein Enkel des ersten Ortsbrandmeisters) zum Ortsbrandmeister.

 

 

Der älteste Einsatz, von dem die Feuerwehr berichten kann, stammt aus dem Jahr 1891. Am 30.09.1891 zündete in den Mittagsstunden ein Knabe namens Döllmann vor Anton Böckmanns Futterstall ein Bund Stroh an. Futterstall und Wohnung brannten bis auf die Grundmauern ab.

 

Der längste Einsatz wurde 1946 geleistet. Durch Hochwasser der Ems wurde am 11.02.1946 Lingen überflutet. Eine Woche war man mit Keller –Leeren in Lingen im Einsatz.

 

Den wohl kältesten Einsatz hatte die Feuerwehr 1991. Am 05.02.1991, um 23.36 Uhr, brannte das Dach vom Schweinesteall beim Bauern Finke. Eisige Ostwinde, Kälte von minus 15 Grad, Glatteis und Schneeverwehungen behinderten die Arbeit der Feuerwehren. Abgestellte Strahlrohre und Schläuche froren in kürzester Zeit ein. Ein massiver Einsatz der Feuerwehren konnte ein Durchbrennen auf das Wohnhaus verhindern.

 

Der Einsatz mit dem wohl höchsten Sachschaden stammt auch aus dem Jahre 1991. Am 14.07.1991, um 04.42 Uhr, brannte die Halle der Eiergroßhandlung Richard Thale. Trotz Einsatz einer Drehleiter aus Nortrup und über 120 Feuerwehrmännern (Schwagstorf, Fürstenau, Voltlage, Bippen, Nortrup) entstand Sachschaden von 1,5 Mill DM. Als Brandursache konnte an einem ausberannten Lkw ein technischer Defekt an der Elektronik ermittelt werden.

 

In den Jahren 1981, 1984 und 1990/1991 kam es zu Brandserien in Kellinghausen und in den Ortsteilen Auf den Benken, Karwisch und Stönneberg in Schwagstorf, bei denen es insgesamt zu 17 Bränden kam. Als Brandursache wurde in allen Fällen Brandstiftung ermittelt. Die Polizei ermittelte monatelang, letztlich aber ohne Erfolg.

 

Lichtbilder von den Großbränden bei der Fa. Thale und auf dem Hof Finke finden Sie in der untenstehenden Galerie

 

(Text: Bernhard Stolle)